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Behandlungen

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Manchmal stellt es sich schon nach der ersten Befragung heraus: Der Geschlechtsverkehr war zu selten oder zur falschen Zeit. Zykluskontrolle und Sex zum richtigen Zeitpunkt helfen dann schon. Hat sich aber eine Störung der Eizellreifung herausgestellt, ist meist die Gabe von Medikamenten nötig.

Hormonelle Stimulation (VZO)

Die Hormonbehandlung der Frau beginnt meist am dritten Zyklustag, d.h. am dritten Tag der Monatsblutung. Täglich wird eine bestimmte Menge Fruchtbarkeitshormone gespritzt. Die Hormonbehandlung ist mit verschiedenen Präparaten möglich: Einige Präparate (Menotropin) enthalten zwei Hormone, nämlich LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon). Nicht immer ist LH zur Zyklusstimulation notwendig. Viele Frauen bilden selbst genug davon. In diesem Fall steht hochreines FSH zur Verfügung (z.B. Follitropin). Hochreines FSH muss nicht in den Muskel, sondern kann unter die Haut gespritzt werden. Dies können Sie selbst oder Ihr Partner tun, wenn Sie es möchten.

Ab dem 8. Zyklustag kontrollieren wir die Eizellreifung mittels Ultraschall und Blutuntersuchungen. Die Dosis des Hormons wird entsprechend dem Erfolg angepasst. Ist der Follikel groß genug, wird der Eisprung mit einem weiteren Hormon, dem humanen Choriongonadotropin (hCG), ausgelöst.

Anschließend erfolgt die Befruchtung durch Geschlechtsverkehr

Insemination - Samenübertragung

Die Insemination wird häufig dann durchgeführt, wenn die Samenzellen das Problem darstellen. Sind Anzahl und Beweglichkeit eingeschränkt oder sind sie verformt, bringt die Insemination durch das Verkürzen des Weges zur Eizelle den gewünschten Erfolg. Über einen dünnen Schlauch (Katheter) werden die Spermien zum Zeitpunkt des Eisprungs direkt in die Gebärmutter eingeleitet. Dazu muss der Samen zuvor aufbereitet werden. Hauptsächlich gesunde und aussichtsreiche Spermien werden dadurch angerichtet und für die Insemination eingesetzt.

In der Regel ist gleichzeitig eine Stimulation der Eizellreifung sinnvoll. Meistens dann, wenn zusätzlich zur eingeschränkten Fruchtbarkeit des Mannes auch Zyklusstörungen der Frau vorliegen, oder die schlechte Spermienqualität durch das Vorhandensein mehrerer Eizellen (1-3) ausgeglichen werden soll.

in-vitro-Fertilisation (IVF)

Besteht keine Aussicht, dass Sie mit den bisher geschilderten Möglichkeiten schwanger werden, bietet sich die In-vitro-Fertilisation an. Dies ist der Fall, wenn z.B. die Eileiter irreparabel geschädigt sind, eine Endometriose vorliegt, die Zeugungsfähigkeit des Mannes deutlich eingeschränkt ist, die Sterilität durch die Bildung von Antikörpern bedingt ist oder keine Ursache gefunden werden konnte.

Bei dieser Form der Behandlung erfolgt die Befruchtung außerhalb des Mutterleibes: Ei- und Samenzellen werden in einer Glasschale zusammengebracht und nach der Befruchtung über einen dünnen Schlauch (Katheter) zurück in die Gebärmutter gegeben.

In einem ersten Schritt werden die Eierstöcke mit Fruchtbarkeitshormonen zur Reifung mehrerer Eizellen angeregt. Dies erhöht die Erfolgsaussichten der Behandlung. Es werden die gleichen Präparate wie bei einer normalen Stimulation verwendet, jedoch in höherer Dosierung.

Gewonnen wurden die Präparate bislang aus dem Urin von Frauen, die in den Wechseljahren sind. Seit 1996 gibt es aber auch biotechnologisch hergestellte Fruchtbarkeitshormone (Follitropin), die durch absolute Reinheit gekennzeichnet sind. Es wird weniger Hormon zur Stimulation benötigt. Die Präparate haben immer die gleiche Qualität.

Mit Hilfe des Ultraschalls und einer feinen Nadel werden die Eizellen meist durch die Scheide gewonnen. Anschließend werden die gewonnenen Eizellen mit den Samenzellen in einer Nährflüssigkeit im Labor zusammengebracht.

In der Regel verbleiben Ei- und Samenzellen 24 Stunden in einem Wärmeschrank bei 37 Grad Celcius. Nach dieser Zeit prüfen wir, ob es zu einer Befruchtung gekommen ist. Wenn ja, übertragen wir nach weiteren 24 Stunden maximal drei befruchtete Eizellen in die Gebärmutterhöhle (Embryotransfer).

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Die Mikro-Injektion ist eine Weiterentwicklung der In-vitro-Fertilisation. Ebenso wie bei der IVF werden der Frau nach einer Hormonstimulation mehrere reife Eizellen entnommen. Unter einem speziellen Mikroskop wird dann ein einzelnes Spermium in eine dünne Pipette aufgezogen und direkt in die Eizelle eingebracht. Das Verfahren heißt deshalb auch intracytoplasmatische Spermieninjektion, kurz ICSI.

Diese Methode ist besonders erfolgreich, wenn die Ursache für die Kinderlosigkeit beim Mann liegt, z.B. weil er nur wenige Spermien produziert oder die vorhandenen kaum beweglich sind. Bei der Befruchtung in der Glasschale schaffen es diese Spermien nicht, die Hülle zu durchdringen, von der die Eizelle umgeben ist. Die Mikro-Injektion ahmt somit den natürlichen Vorgang des Eindringens einer Samenzelle in die Eizelle nach. Die eigentliche Befruchtung, nämlich das Verschmelzen der väterlichen und mütterlichen Erbanlagen, ist davon nicht betroffen.

MESA / TESE

Ist überhaupt kein Spermium im Samenerguss vorhanden, z.B. bei inoperablen Samenleiterverschlüssen oder nach Tumoroperationen, heißt dies nicht, dass die Medizin am Ende ist. Oft befinden sich befruchtungsfähige Spermien im Nebenhoden oder Hoden.

MESA steht für epididymale Spermienaspiration und meint die Gewinnung von Spermien aus dem Nebenhoden. TESE steht für testikuläre Spermienextraktion. Dabei wird eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Hoden entnommen. Durch diese Verfahren können in bis zu 75% der Fälle doch noch Spermien gefunden werden. Beide Verfahren werden mit der Mikro-Injektion kombiniert. Die Entnahme des Hoden- oder Nebenhodengewebes ist ein kleiner chirurgischer Eingriff. Das Gewebe kann anschließend tiefgefroren werden. Die Entnahme ist oft nur einmal notwendig.

Kryokonservierung - das Einfrieren von (befruchteten) Eizellen

Nach der hormonellen Stimulation lassen sich durchschnittlich 3 bis 10 Eizellen gewinnen. Dies ist auch gewünscht, da nicht alle Eizellen für die Befruchtung geeignet sind. Pro Zyklus dürfen maximal 3 befruchtete Eizellen in die Gebärmutter übertragen werden, um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu begrenzen.

Wenn die Spermien in mehr als 3 Eizellen eingedrungen sind, aber noch keine Verschmelzung der Erbanlagen stattgefunden hat (Vorkernstadium), besteht die Möglichkeit, diese Zellen einzufrieren, sofern sie dafür als geeignet erscheinen. Solange die Erbinformationen von Vater und Mutter noch nicht verschmolzen sind, gilt die Eizelle mit dem Spermium noch nicht als Embryo, also noch nicht als "werdendes Leben".

Die Eizellen können in späteren Zyklen aufgetaut und - wie üblich, nach der Verschmelzung, also im Embryonalstadium - in die Gebärmutter übertragen werden. Das Verfahren ist bewährt und sicher, führt jedoch möglicherweise zu niedrigeren Schwangerschaftsraten als bei nicht tiefgefrorenen Eizellen. Auch entwickeln sich nicht alle aufgetauten Eizellen zu Embryonen weiter.

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